Behandlungsmöglichkeit Psoriasis-Arthritis | Diagnose Psoriasis

Meine Therapie
Behandlungsmöglichkeiten bei Psoriasis-Arthritis

Therapieformen

Die Behandlung Ihrer Psoriasis-Arthritis soll sowohl die Entzündungen in den Gelenken als auch auf der Haut zurückdrängen und Ihre Schmerzen lindern.
Dazu stehen Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt je nach Schweregrad der Erkrankung verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die in folgende drei Gruppen eingeteilt werden:
  • Systemische (medikamentöse) Therapie
  • Begleitende Therapie
  • Topische (äußerliche) Therapie, wenn eine zusätzliche Psoriasis der Haut besteht

Systemische Therapien: Wirkung auf den gesamten Körper

Bei der systemischen Therapie kommen unterschiedliche Wirkstoffe in Tablettenform oder InjektionenVerabreichung einer Substanz mittels Spritze/Infusionen Einführung von Flüssigkeit in den Körper über die Blutbahn mittels einer Venenkanüle. zum Einsatz. Die Vielzahl medikamentöser Behandlungsmöglichkeiten ermöglicht eine langfristige und umfassende Therapie Ihrer Psoriasis-Arthritis: von Medikamenten zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung, wie z. B. nichtsteroidalen Antirheumatika, bis hin zu neuen Therapien, die das für die Entzündung verantwortliche ImmunsystemDie Zellteilung hemmend modulieren bzw. unterdrücken, wie z. B. PDE-4-Hemmer und Biologika. Diese neuen innovativen Therapiewege greifen direkt in den Entzündungsvorgang ein.
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Unterstützende Behandlungsmöglichkeiten der Psoriasis-Arthritis

Darüber hinaus gibt es ergänzende Behandlungsmöglichkeiten, die den körperlichen Folgen der Psoriasis-Arthritis entgegenwirken. Hier kommen neben physischen Mitteln, wie konservativen, äußerlichen Anwendungen von Heilmitteln (z. B. Physiotherapie und orthopädische Hilfsmittel) auch Mittel zum Einsatz, die Ihrer Seele guttun. So können Sie z. B. die Möglichkeit nutzen, sich in einer Selbsthilfegruppe mit anderen Betroffenen über Ihre Erkrankung auszutauschen. Die Erfahrungen anderer Patient:innen könnten Ihnen helfen, mit der Psoriasis-Arthritis besser zurechtzukommen. Informationen zu Selbsthilfegruppen in Ihrer Region finden Sie z. B. auf den Internetseiten des Deutschen Psoriasis Bundes oder der Deutschen Rheuma-Liga.

Bei Patient:innen mit einer zusätzlichen Psoriasis (Schuppenflechte) der Haut sollte die Therapie sowohl auf die Entzündung in den Gelenken wie auch auf die Haut wirken. Ist dies bei Ihnen der Fall, wird Ihr:e behandelnde:r Rheumatolog:in auch Ihren Hautbefall bei der Wahl der richtigen Therapie in Betracht ziehen. Hier ist es wichtig, dass Sie Ihrem behandelnden Arzt bzw. Ihrer Ärztin klar mitteilen, wie sehr Ihre Psoriasis (Schuppenflechte) Sie beeinträchtigt oder belastet. Die Behandlung Ihrer Psoriasis-Arthritis richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung.
Einteilung der Schweregrade der Psoriasis-Arthritis1 (laut GRAPPA – Group for Research and Assessment of Psoriasis and Psoriatic Arthritis):
Leicht
  • < 5 Gelenke betroffen
  • Keine radiologischen Veränderungen feststellbar
  • Keine Funktionsstörung feststellbar
  • Geringer negativer Einfluss auf die Lebensqualität
  • Bewertung durch die Betroffenen: leicht
Moderat
  • ≥ 5 Gelenke betroffen
  • Radiologische Veränderungen
  • Moderate Funktionseinschränkungen
  • Moderater Einfluss auf die Lebensqualität
  • Bewertung durch die Betroffenen: mittelschwer
Schwer
  • ≥ 5 Gelenke betroffen
  • Ausgeprägte radiologische Veränderungen
  • Schwere Funktionseinschränkungen
  • Deutlicher negativer Einfluss auf die Lebensqualität
  • Bewertung durch die Betroffenen: schwer
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Bei Psoriasis-Arthritis bilden die verschreibungspflichtigen Medikamente die Grundlage der Behandlung, da sie den Entzündungsprozess im Körper aufhalten.
Ergänzend dazu bieten auch physiotherapeutische Maßnahmen und die äußerliche Anwendung von Heilmitteln eine Schmerzlinderung und tragen zur Verbesserung der Gelenkfunktion bei, z. B.:
  • Krankengymnastik
  • Funktionstraining
  • Wärme-/Kältebehandlungen
  • Ergotherapie
Diese Behandlungen können Ihre Symptome lindern und Ihnen bei der Bewältigung Ihres Alltags helfen.
Durch Krankengymnastik, als eine der wichtigsten physiotherapeutischen Behandlungsmethoden bei rheumatischen Erkrankungen, kann die Beweglichkeit der Gelenke erhalten werden, die Schmerzen können reduziert und Bewegungsabläufe verbessert werden.
Auch das sogenannte Funktionstraining wurde speziell für Rheumapatient:innen entwickelt, um die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten. Hier wird Trockengymnastik oder Training im warmen Wasser zur Behandlung eingesetzt.
Wärme- wie Kälteanwendungen können Gelenkschmerzen reduzieren. Ein akut entzündetes Gelenk kann mit Kältereizen behandelt werden, während verschlissene Gelenke, die nicht akut entzündet sind, in der Regel eher von Wärme profitieren. Bei der Kryotherapie kommen Kältekammern zum Einsatz, in denen Temperaturen zwischen minus 60 und minus 110 Grad Celsius herrschen. Diese extremen Temperaturen werden in der Regel nicht als unangenehm empfunden, da die eiskalte Luft in den Kammern extrem trocken ist und kurze Aufenthalte von 1 bis 3 Minuten ausreichen, um die Schmerzen deutlich zu lindern.
In der Ergotherapie werden Hilfsmittel eingesetzt, die dazu beitragen, die entzündeten Gelenke zu schonen. Von ergonomischen Bürostühlen oder speziellen Tastaturen bis hin zu speziellen Messern, Flaschenöffnern oder Schienen werden Hilfsmittel eingesetzt, um Ihnen das Leben mit Psoriasis-Arthritis so erträglich wie möglich zu machen.
Auch bestimmte Sportarten und Entspannungsübungen können Beschwerden lindern und Ihren Gesundheitszustand verbessern.
Lesen Sie dazu weitere Informationen unter „Aktiv leben mit Psoriasis-Arthritis”:
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Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt darüber, welche der vielen Maßnahmen für Ihre persönliche Lebenssituation am besten geeignet ist.

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Referenzen

  1. Ritchlin CT et al. Ann Rheum Dis 2009;68(9):1387–1394.
  2. Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. Psoriasis-Arthritis – Schuppenflechte mit Gelenkentzündung. Ratgeber für Betroffene. Verfügbar unter: https://www.rheuma-liga.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/ Mediencenter/Publikationen/Broschueren/A30_Psoriasis_Arthritis.pdf. Letzter Zugriff am: 29.06.2020.
  3. Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. Psoriasis-Arthritis. Verfügbar unter: https://www.rheuma-liga.de/ rheuma/krankheitsbilder/psoriasis-arthritis. Letzter Zugriff am: 29.06.2020.
  4. Augustin M et al. Patientenleitlinie zur Behandlung der Psoriasis der Haut, 4. Auflage, Deutscher Psoriasis Bund e.V. Hamburg 2018.
  5. Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V. Basismedikamente. Verfügbar unter: https://www.rheuma-liga.de/ rheuma/therapie/medikamententherapie/basismedikamente. Letzter Zugriff am: 29.06.2020.
  6. Köhm M, Behrens F. Z Rheumatol 2017;76:495–503. doi: 10.1007/s00393-017-0334-0.
  7. S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris. Verfügbar unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-001l_S3_Therapie-Psoriasis-vulgaris_2021-07.pdf. Letzter Zugriff am: 20.04.2021.
  8. SmPC Arava (Leflunomid). https://www.ema.europa.eu/en/documents/product-information/arava-epar-product-information_de.pdf. Letzter Zugriff am: 29.06.2020.
  9. SmPC Otezla (Apremilast). https://www.ema.europa.eu/en/documents/product-information/otezla-epar-product-information_de.pdf. Letzter Zugriff am: 29.06.2020.
  10. Cutolo M et al. J Rheumatol 2016;43(9):1724–1734, in Köhm M, Behrens F. Z Rheumatol 2017;76:495–503. doi: 10.1007/s00393-017-0334-0.
  11. SmPC Xeljanz (Tofacitinib). Verfügbar unter: https://www.ema.europa.eu/en/documents/product-information/ xeljanz-epar-product-information_de.pdf. Letzter Zugriff am: 29.06.2020.