Psyche und Achtsamkeit bei Psoriasis | Diagnose Psoriasis

Aktuelles
Psyche und Achtsamkeit bei
Psoriasis/Psoriasis-Arthritis

August 2021

Achtsam sein – denn die Psyche spielt bei
Psoriasis-Patienten eine wichtige Rolle

Du bist sicherlich auf dieser Website, weil du an Schuppenflechte leidest.
Mein Name ist Eleonora. Ich bin 26 Jahre jung und ebenfalls von einer starken Plaque-Psoriasis betroffen. In diesem kurzen Text möchte ich dir einen Einblick in mein Leben geben.
Ich möchte, dass du eines weißt: Du bist nicht allein!
Ich leide seit 24 Jahren an Schuppenflechte. Früher waren es nur die Hände und Füße, heute der ganze Körper. Wenn mich Kinder fragen, warum meine Hände so aussehen, sage ich oft, dass ich in ein Marmeladenglas gefasst habe und die Marmelade meine Hände rot eingefärbt hat.
Aktuell sind meine Hände, Füße, Bauch, Oberschenkel und die typischen Psoriasis-Inversa-Stellen betroffen. Außerdem ist mir mit nur elf Jahren fast das komplette Deckhaar ausgefallen – was bekanntlich eine seltene Begleiterscheinung der Schuppenflechte ist.

Der lange Weg zur richtigen Therapie

Du kannst dich sicherlich mit mir identifizieren, wenn ich dir erzähle, wie viele Therapieansätze ich bereits hinter mir habe. Mal war die Behandlung von weniger, mal von mehr Erfolg gekrönt. Wichtig jedoch ist die Botschaft – und ich hoffe, diese kann ich dir in diesem kurzen Text vermitteln, dass wir nie aufgeben sollten, an Linderung zu glauben. Es wird auch Phasen geben, in denen wir vielleicht mal verzweifeln oder keine Lust mehr haben, weiterzumachen. Das ist menschlich – und genau hier müssen wir ansetzen. Es ist okay, dass nicht immer alles okay ist.
Oft verlieren wir den Mut, weil wir nicht richtig therapiert werden oder einfach nicht geduldig genug sind. Ich kann davon auch ein Liedchen singen. Am liebsten hätte ich, dass die Therapien sofort anschlagen und ich am nächsten Tag „geheilt“ bin.
Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass es mir besser tut, diese Erwartungen ein bisschen anzupassen und geduldig zu sein. Die Haut und der Körper brauchen Zeit, um sich auf eine neue Sache einzulassen.
Und was ist das Wichtigste, um mit deinem Körper wieder in Einklang zu kommen? Achtsamkeit!
Im Verlauf deiner Erkrankung ist es so wichtig, auf deinen Körper zu hören und ihn deuten zu können. Denn nur du weißt, ob sich etwas für dich gut anfühlt oder nicht. Schau dir vor dem Beginn einer neuen Therapie auch mal die äußeren Umstände an, in denen du derzeit lebst. Bist du entspannt und hast du Zeit, dich um dich zu kümmern?
Am besten versuchst du in der ersten Zeit mit einer neuen Therapie, Stress und Streit, so gut es geht, zu vermeiden. Klar, das ist nicht immer einfach – aber nur wenn in unserem Kopf ein bisschen Stille herrscht, können wir uns wirklich spüren. Wenn du dich dazu entscheidest, achtsamer zu leben, wirst du immer besser fühlen, dass dein Körper auf jede noch so kleine Veränderung reagiert. Ich zum Beispiel habe gelernt, während eines akuten Schubs viel zu meditieren, um meinen Körper vor dem psychischen Druck ein wenig zu schützen. Im Nachhinein denke ich auch, dass ich mich aufgrund von zu wenig Achtsamkeit manchmal nicht ausreichend auf Therapien einlassen konnte und sie viel zu früh abgebrochen habe. Oft habe ich nämlich nicht beobachtet, was sich verändert oder wie ich mich fühle, weil diese Dinge ganz leise und in ganz kleinen Schritten passierten.
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Dranbleiben lohnt sich

Ich konnte mir nicht erklären, weshalb sich das Hautbild auch unter einer Behandlung zwischenzeitlich wieder verschlechtern kann, und habe mich selten damit auseinandergesetzt, was einen Schub bei mir auslösen könnte. Seitdem ich mich beobachte und mehr auf meinen Körper höre, weiß ich beispielsweise, dass so etwas Unscheinbares wie der Saft einer Tomate bei mir einen Schub auslöst. Verrückt, oder?
Natürlich muss man Achtsamkeit erst lernen und auch das wird nicht von heute auf morgen geschehen. Lass mich dir dabei helfen! Seit Jahren setze ich mich damit auseinander und lerne auch immer noch viel dazu.
Die Signale des Körpers dürfen auch mal unangenehm sein. Bei mir kam es am Anfang einer Therapie manchmal auch erst einmal zu einer Verschlechterung. Umso wichtiger ist es hier, seinen Körper bereits zu kennen und mit Signalen umgehen zu können.
Wirst du richtig therapiert?
Was meine ich mit „richtig therapiert“? Vor allem geht es hierbei darum, dich wirklich gut zu informieren und dir auch eine Zweitmeinung von einem anderen Arzt, einer anderen Ärztin einzuholen. Vergiss nicht, dass nicht nur deine Dermatologin bzw. dein Dermatologe, sondern auch die Rheumatologin bzw. der Rheumatologe wichtige Ansprechpartner für Menschen mit Psoriasis sind! Bestehe darauf, eingehend untersucht zu werden, damit nicht nur deine Haut, sondern eben dein ganzer Körper behandelt werden können, wenn es für dich angezeigt ist. Psoriasis kann nämlich auch auf die Gelenke gehen – aber die wenigsten von uns bringen schmerzende Gelenke und eine mögliche Psoriasis-Arthritis mit den Plaques auf ihrer Haut in Verbindung.
Denke daran: Es ist dein Körper. Deine Gesundheit. Dein Weg!
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Mit folgenden Tipps von mir kannst du dich richtig auf ein Arztgespräch vorbereiten:
  1. Erstelle dir eine Checkliste mit Fragen, die du dem Arzt, der Ärztin stellen möchtest. Du möchtest eine Vorlage? Kein Problem, ich helfe dir! -> Zur Checkliste
  2. Informiere dich über Dinge, die dich im Hinblick auf deine Psoriasis interessieren, um mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt ein konstruktives Gespräch führen zu können.
  3. Höre die Tage vor dem Arzttermin mal in dich rein und beobachte, was genau dich plagt. Juckreiz? Schmerzen? Was machen deine Gelenke? Ernährung? Und so weiter.

Fordere dir die Zeit ein!

Wenn du das Gefühl hast, deine Ärztin oder dein Arzt nimmt sich nicht genug Zeit für dich, dann sprich es offen und ehrlich an. Bitte sie:ihn darum, dich mehr aufzuklären und zu informieren. Sprich bitte auch deine psychischen Sorgen an, denn eine Krankheit findet immer auch auf seelischer Ebene einen Ausdruck.
Da die Psyche bei der Schuppenflechte eine sehr große Rolle spielt, wurde ich behandlungsübergreifend an eine psychologische Stelle verwiesen, was ich dankend annahm. Als offensichtlich an Psoriasis Erkrankte habe ich an meine Schulzeit leider keine schönen Erinnerungen.
Meine Erfahrung mit Mobbing ist auch einer der Gründe, wieso ich mich als junge Erwachsene dafür entschieden habe, meine Hautsituation öffentlich zu machen. Ich möchte der Mensch sein, den ich damals als Kind so dringend gebraucht hätte.
Dieser Entschluss und diese Reise haben mich nun auf diese Website gebracht. Ich habe die Möglichkeit bekommen, dir eine Inspiration sein zu dürfen. Ich möchte dir zeigen, dass die Medizin schon sehr weit ist und Kämpfen sich auf jeden Fall lohnt.
Aufgeben ist keine Option – an Linderung glauben und aktiv dafür werden definitiv eine.
Ich liebe mich selbst und habe gelernt, meine Haut zu lieben. Sie ist ein Teil von mir und macht mich einzigartig! Mit der richtigen Einstellung – sowohl mental als auch medikamentös ggf. – und der richtigen Hautpflege, begleitet von positiven Gedanken, hat sich mein Leben verändert. Ich habe angefangen, mit der Haut statt mit der Krankheit zu leben.


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