Auf der Suche nach den Ursachen für eine Psoriasis-Arthritis
Heute weiß man, dass bei einer bzw. einem von fünf Patient:innen mit Psoriasis (Schuppenflechte) im Lauf der Zeit auch eine entzündliche Gelenkerkrankung hinzukommt – die sogenannte Psoriasis-Arthritis. Dabei spielt es keine Rolle, wie lange
die Schuppenflechte schon besteht oder wie aktiv das Krankheitsgeschehen ist.1
Die Ursachen dieser Erkrankung sind bis heute nicht abschließend geklärt. Was wir wissen, ist Folgendes: Psoriasis-Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Gelenkerkrankung (Arthritis = Gelenkentzündung), die schubförmig verläuft. Wie auch bei einer Psoriasis (Schuppenflechte) der Haut handelt es sich dabei um eine Autoimmunerkrankung, die ebenso wie die Psoriasis genetische Ursachen hat.1,2 Das heißt, wenn bestimmte Gene bei einem Menschen von Geburt an vorhanden sind und bestimmte Auslösefaktoren hinzukommen, dann wird es wahrscheinlicher, dass dieser Mensch in seinem Leben eine Psoriasis-Arthritis entwickelt.3 Diese Auslösefaktoren, die zum Ausbruch und zu weiteren Schüben der Erkrankung führen, werden Trigger genannt.4
Mögliche Ursachen bzw. Trigger der Psoriasis-Arthritis können sein:
- Infektionserkrankungen durch Viren oder Bakterien3,4
Hier scheinen vor allem Streptokokken eine große Rolle zu spielen, die z. B. Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum verursachen.
- Mechanische oder physikalische Reize5
Druckstellen und stumpfe Verletzungen gelten als Auslöser.
- Medikamente4,6
Hier stehen blutdrucksenkende Mittel besonders unter Verdacht wie z. B. Betablocker oder ACE-Hemmer.
- Übermäßiger Nikotin- und Alkoholgenuss7,8
Bei familiär vorbelasteten Familienmitgliedern können Genussmittel eine Immunreaktion in Gang setzen.
- Übergewicht7
Übergewicht kann zu erhöhten Entzündungswerten führen und somit zur Entwicklung von Autoimmunerkrankungen beitragen.
- Psychische Belastungen und Stress4
Wenn sich Menschen zu viel zumuten, können Entzündungsprozesse in Gang gesetzt werden.
- Hormonumstellungen4
Es wird vermutet, dass das Gleichgewicht von Östrogen, Progesteron und Gestagen einen Einfluss auf den Ausbruch einer Psoriasis-Arthritis haben kann.
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Bescheid wissen über Psoriasis-Arthritis
Psoriasis-Arthritis gehört zu den rheumatischen Autoimmunkrankheiten. Dabei greift das Immunsystem körpereigene Zellen an und zerstört diese. Bei Psoriasis-Arthritis werden vor allem Zellen der Gelenke und Sehnen durch entzündungsfördernde Botenstoffe angegriffen. Sie entzünden sich dauerhaft und führen so zu Schäden und Schmerzen.1
Am häufigsten entwickelt sich die Gelenkerkrankung einige Jahre nach Beginn einer Psoriasis der Haut. Bei ungefähr einem Drittel der Patient:innen ist dies der Fall. Doch nicht in jedem Fall tritt zuerst eine psoriatische Hautsymptomatik auf. Der Gelenkbefall kann auch zeitgleich mit einer Psoriasis oder in seltenen Fällen ganz ohne Hautbefall in Erscheinung treten.1 Ganz selten können sogar innere Organe betroffen sein.9 In vielen Fällen geht der Erkrankung aber ein Nagelbefall voraus – die sogenannte Nagelpsoriasis. Inzwischen haben Mediziner:innen festgestellt, dass Patient:innen mit Psoriasis-Arthritis mit einem Anteil von 70 bis 80 Prozent sogar überproportional oft einen Nagelbefall vorweisen. Dieses Symptom gilt als erster Hinweis auf eine beginnende Gelenkbeteiligung.10
Männer und Frauen erkranken in etwa gleich häufig an Psoriasis-Arthritis. Die Beschwerden beginnen meist im Alter zwischen 35 und 55 Jahren.11
Typischerweise verläuft die Psoriasis-Arthritis in Schüben; d. h. es gibt Zeiten mit starken Symptomen und Zeiten, in denen Patient:innen, bei denen noch keine dauerhaften Schäden vorhanden sind, fast beschwerdefrei und kaum eingeschränkt sind.1
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