Wichtig für die Einstufung und Diagnose der Psoriasis (Schuppenflechte) ist die
Erfassung der betroffenen
Hautareale sowie der Schwere der
Symptome, denn daran orientiert sich die Wahl der Behandlung.
Um den Schweregrad der Erkrankung einheitlicher bewerten zu können, werden sogenannte Scores verwendet.
Um innerhalb der mittelschweren und schweren Psoriasis unterscheiden zu können, wurde der
deutsche
Behandlungspfad aktualisiert und sieht eine Einteilung in 3 Schweregrade vor: Eine schwere Psoriasis wird
somit mit BSA und PASI und DLQI ≥ 20 eingestuft.
PASI- und BSA-Werte vermitteln eine gute Orientierung für die Diagnose der Psoriasis. Darüber hinaus fließen
besondere Psoriasis-Manifestationen (z. B. Nägel, Kopfhaut oder Juckreiz) in die Bewertung mit ein, da diese
die Lebensqualität in besonderem Maß beeinträchtigen können. Dies sollte sich dann im DLQI widerspiegeln.
So wird zum Beispiel ein ausgeprägter Befund an Händen und/oder Gesicht aufgrund der geringen betroffenen
Fläche einen niedrigen PASI (PASI < 10) ergeben, der Leidensdruck im sozialen und beruflichen Umfeld –
häufig kombiniert mit der Gefahr des Arbeitsplatzverlustes – hingegen zu einem hohen DLQI-Wert führen.
Bitte informieren Sie deshalb Ihren Arzt oder Ihre Ärztin über all Ihre Symptome und Beeinträchtigungen, damit er oder sie sich ein vollständiges Bild machen kann.
„Upgrade-Kriterien“ des Schweregrades
Wenn bei Ihnen lediglich ein leichter Hautbefall vorliegt, aber Ihre Lebensqualität stark eingeschränkt
ist (z.
B. bei Beteiligung sichtbarer Körperregionen oder des Genitalbereichs), können auch sogenannte „Upgrade-
Kriterien“ den
Schweregrad erhöhen. Dann kann Ihr:e Dermatolog:in die Psoriasis als
mittelschwer bis
schwer
einstufen und mittels systemischer Therapie behandeln.
Zurück nach oben
BSA und PASI – Erfassung von Lokalisationen und
Ausprägung der Beschwerden3-6
Mit dem BSA (Body Surface Area) wird der prozentuale Anteil der betroffenen Körperoberfläche erfasst.
Als
Maßstab repräsentiert die Handfläche 1 % der Körperoberfläche.
Der PASI (Psoriasis Area and Severity Index) wird ermittelt, indem die Ausdehnung und Ausprägung von
Rötungen, die Dicke der Plaques und das Ausmaß der Schuppung in den Körperarealen Kopf, Arme, Rumpf
und Beine bewertet wird. Er addiert sich zu einem Gesamtwert, der zwischen 0 und 72 liegen kann, wobei
ab
einem PASI größer als 10 die Psoriasis als mittelschwer bis schwer eingestuft wird.
Gegenwärtig wird ein Medikament als wirksam angesehen, wenn der PASI um mindestens 75 % reduziert werden
kann. Diese Verbesserung wird in der Regel als Therapieziel angestrebt, allerdings sollte eine
umfassende Betrachtung
immer auch die Lebensqualität (siehe DLQI) im weiteren Behandlungsverlauf berücksichtigen.
DLQI – Bestimmung der Lebensqualität3,7
Der DLQI (Dermatology Life Quality Index) wird mithilfe eines Fragebogens ermittelt (10 verschiedene
Fragen,
die mit einer Bewertung von 0 bis 3 beantwortet werden: Faktor 3 bedeutet „sehr stark“, Faktor 0 „gar
nicht“)
und ist ein sehr wichtiges „Messinstrument“ zur Bestimmung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Der
Wert kann zwischen 0 und 30 liegen und gibt Auskunft darüber, wie sehr sich die Psoriasis auf das
körperliche,
geistige und soziale Wohlbefinden im Alltag auswirkt.
Dem DLQI-Score kommt aufgrund der individuellen Ausprägungen der Psoriasis, der individuellen
Lebensumstände und der Belastbarkeit der Betroffenen eine besondere Bedeutung zu. Wenn sich z. B. eine
Psoriasis an Händen oder im Gesicht in einem geringen PASI widerspiegelt, kann es trotzdem sein, dass
der
soziale Leidensdruck der:des Betroffenen, z. B. aufgrund der stets sichtbaren Stellen, besonders hoch
ist.
Zurück nach oben
Upgrade-Kriterien – Schweregrade im Gesamtbild sehen4
In speziellen Fällen, wenn etwa sichtbare Hautpartien wie Gesicht/Kopfhaut, Hände/Nägel oder der
Genitalbereich von der Psoriasis betroffen sind, kann dies eine starke Einschränkung der Lebensqualität
bedeuten, auch wenn sonst nur wenige Hautpartien betroffen sind. Das bedeutet, auch wenn BSA und PASI
≤ 10 sind, kann der DLQI > 10 betragen. Der Schweregrad der Psoriasis kann dann vom behandelnden Arzt
oder der behandelnden Ärztin von leicht zu mittelschwer bis schwer eingestuft werden (nach den
sogenannten
„Upgrade-Kriterien“) und somit kann von einer topischen zu einer systemischen Therapie gewechselt
werden.
Zurück nach oben